Zimmerer profitieren von industrieller Fertigung

Einmal im Jahr lädt der Baugewerbe-Verband Sachsen-Anhalt zur Zimmerer-Fachtagung ein. In diesem Jahr fand sie bei Ing.-Holzbau Schnoor in Burg statt. Grund genug für uns, mit Giso Töpfer, dem Hauptgeschäftsführer des Verbandes über die Situation der Zimmerer vor, in und nach Corona-Zeiten zu sprechen.

Wie beurteilen Sie die Situation der Zimmerer aufgrund der Corona-Pandemie?
In den Anfängen der Krise haben viele Unternehmen von vollen Auftragsbüchern profitiert. Aufgrund der aktuellen Daten zur Baukonjunktur erwarten wir jedoch, dass die Auswirkungen auch in der Baubranche erheblich sein werden. Wir als Verband fordern daher ein intelligentes Konjunkturprogramm speziell für die Baubranche. Ein Programm, das dazu beiträgt, die drei wichtigsten Zukunftsaufgaben voranzubringen, nämlich den Klimaschutz, den Ausbau der digitalen Infrastruktur sowie den Wohnungsbau.

Unabhängig von den wirtschaftlichen Auswirkungen unterstützen wir unsere Mitglieder mit konkreten Handlungsempfehlungen bezüglich der Arbeitsschutzstandards. Informations- und Unterweisungshilfen sind auf unserer Internetseite jederzeit abrufbar: https://www.bgv-vdz.de/corona/aktuelle-informationen-zu-corona.html.

Wie sehen Sie die Rolle des Baugewerbeverbandes und was tun Sie speziell für die Zimmerer?
Der Baugewerbe-Verband ist der älteste und größte Bauverband in Sachsen-Anhalt. Wir handeln als Interessenvertretung des Baugewerbes und sind für alle da, für das handwerklich geprägte, inhabergeführte kleinere Unternehmen ebenso wie für den großen Mittelständler. Zu unseren Mitgliedern zählen klassische Zimmerer aber auch Handwerker vieler anderer Bereiche, wie beispielweise Fliesenleger, Holzbauer, Brunnenbauer, Spezialtiefbauer, Estrichleger bis hin zum Schlüsselfertigbauer.

Um den spezifischen Bedürfnissen der Zimmerer Rechnung zu tragen, organisieren wir die Zusammenarbeit der Zimmerer in einer Fachgruppe. Hier werden insbesondere technische Fragen diskutiert. Wir liefern aber auch konkrete Informationen und Unterstützung bei aktuellen juristischen und betriebswirtschaftlichen Aufgabenstellungen. Eine wichtige Plattform bietet die Zimmerer-Fachtagung.

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Austausch und Weiterbildung standen auf dem Programm. Konkret ging es um Arbeitssicherheit; Digitalisierung im Holzbau; Nachtragsmanagement; Absichern von Risiken und fachgerechte, schnelle Montage.

Was bringt den Zimmerern die Teilnahme an der Zimmerer-Fachtagung?
Sie bietet den Teilnehmern die Chance auf Weiterbildung und Austausch. Der Blick auf die Themen der Veranstaltung im März zeigt die Vielfalt: Arbeitssicherheit, Digitalisierung im Holzbau; Nachtragsmanagement; Absichern von Risiken; fachgerechte, schnelle Montage.

Hinzu kommt natürlich, dass die Führung durch die Fertigung bei Ing.-Holzbau Schnoor den Teilnehmern einen neuen Blickwinkel auf die Möglichkeiten des elementierten Bauens öffnete. Hier konnte jeder Einzelne für sich interessante Lösungsansätze für Problemstellungen wie Fachkräftemangel, Zeit- und Effizienzdruck und die Einhaltung von Normen und Vorschriften finden. Die Teilnehmer erlebten, wie das traditionsbewusste Zimmererhandwerk bereits heute von industrieller Fertigung profitiert.

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Mit rund 30 Teilnehmer war auch 2020 die Zimmerer-Fachtagung des Baugewerbe-Verbandes Sachsen-Anhalt wieder ein voller Erfolg.

Bild oben:

Die Gäste begrüßten: Frank Wolf, Geschäftsführer Verkauf SCHNOOR, Marco Vack, Zimmerermeister und Landesfachgruppenleiter VDZ Sachsen-Anhalt, Kathrin Kiel, Asisstenz Verkauf SCHNOOR, Christian Lellau, Zimmerermeister und Giso Töpfer, Hauptgeschäftsführer Baugewerbe-Verband Sachsen-Anhalt.

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