Revisionsverschlüsse für Nesserlander Schleuse

Ing.-Holzbau SCHNOOR liefert Dichtungsträger aus Eichenholz

Die Notverschlüsse von Stahlbau Parey sollen das Haupttor zur neuen Schleusenkammer im Emdener Hafen im Notfall trocken legen und müssen dabei enormem Wasserdruck standhalten. Die Bearbeitung der Eichenbalken, die als Dichtungsträger zum Einsatz kommen, gab Parey beim Holzbauspezialisten SCHNOOR in Auftrag.

Maßgefertige Eichenbalken als Dichtungsträger

„Deutschland ist ein Land der Schleusen“, weiß Peter Witing, Geschäftsführer von Stahlbau Parey. „Und kein Schleusentor ist wie das andere.“ Die sogenannten Revisions- bzw. Notverschlüsse des Stahlbauspezialisten sind deshalb Maßarbeit. Maßarbeit sind auch die Eichenbalken von SCHNOOR, die Parey als Dichtungsträger einsetzt. „Die Balken haben eine sicherheitskritische Funktion“, erklärt der Geschäftsführer. „Da brauchten wir einen Experten, der Holz auch richtig bearbeiten kann.“

21 Notverschlüsse für Schleuse im Emdener Hafen

Der Stahlbauer lieferte insgesamt 21 Revisionsverschlüsse auf die Großbaustelle in Emden. Hier wird die Nesserlander Schleuse noch bis 2017 komplett saniert und modernisiert. Die neue Schleusenkammer soll künftig auch Seeschiffe in das tiefer gelegene Hafenbecken schleusen. Sie wird deshalb stark vergrößert. Ein mächtiges Schiebetor dichtet die neue Schleusenkammer zur Seeseite ab. Sollte dieses Haupttor einmal reparaturbedürftig sein, werden die Revisionsverschlüsse gebraucht, um den Torbereich trocken zu legen. „Denn solange das Tor im Wasser steht, kann man es nicht reparieren“, erklärt Witing.

Das Prinzip der Stahlkonstruktionen: Jeder Verschluss ist auf Kammerbreite gefertigt, also rund 20 Meter breit und dabei einen Meter hoch. Kommen die Verschlüsse zum Einsatz, werden sie in der Schleusenkammer links und rechts des Tores in der erforderlichen Höhe, seewärts bis zu einem Wasserstand von maximal 14 Metern, übereinander gebaut.

Damit sich die Verschlüsse dabei auch garantiert wasserdicht verbinden, sind Dichtungsträger aus Eichenholz und Dichtungen aus Neopren in den Stahlkonstruktionen verbaut.

29 Kubikmeter – 168 Balken – 840 Meter

Rund 29 Kubikmeter Eichenholz haben die Holzbauspezialisten in Burg für die 21 Revisionsverschlüsse bearbeitet. 168 Balken mit einer Gesamtlänge von 840 Metern mussten ringsum gefräst und zur Aufnahme der Neoprendichtungen auch präzise genutet werden. Werden die Verschlusselemente beim Einsatz übereinander montiert, werden die Dichtungen dabei so gepresst, dass sie die Revisionsverschlüsse kraftschlüssig abdichten.

Um den Torbereich trocken zu legen, müssen die temporären Stauwände einem Wasserdruck von bis zu 1,4 Bar standhalten. „Der Druck ist in etwa so gewaltig, als würde man 280 Mittelklassewagen auf den Verschlüssen platzieren“, veranschaulicht der Parey-Geschäftsführer. Da müsse alles perfekt konstruiert sein.

„Dazu braucht man ein Qualitätsprodukt“, weiß auch Kay-Ebe Schnoor. „Holz für den Einsatz unter Wasser zu bearbeiten, war für uns schon etwas Besonderes“, verrät der SCHNOOR-Inhaber. Aber der Auftrag habe perfekt gepasst: „Denn unsere Kernkompetenz sind Präzision und stabile Verbindungen.“

Weitere Beiträge